Wenn sich gleich mehrere Firmenchefs, der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse und der Landrat zu einem Termin in einer Garage verabreden, dann muss es schon ein besonderer Anlass sein. Volker Benz, der Ortsbeauftragte des Technischen Hilfswerks (THW) Schramberg hatte die Herren eingeladen, um einen neuen THW-Gabelstapler vorzustellen.
Schramberg. Das THW in Schramberg habe ein Problem gehabt, erzählt Benz bei der Zusammenkunft im THW-Gebäude in Sulgen. Der bisherige Gabelstapler sei Baujahr 91 gewesen. „Wir mussten ihn dringend ersetzen.“
Dank der Vermittlung durch Landrat Wolf-Rüdiger Michel habe die Sparkassenstiftung 10.000 Euro bereitgestellt. Da das aber noch nicht ausgereicht habe, hätten Michel und Clemens Maurer Unternehmen aus dem Umfeld angesprochen.
So seien die Zusagen für die restliche Summe zusammengekommen. Über die regionale Vertretung eines namhaften Herstellers habe man ein „Gebrauchtgerät gefunden, das alle Ansprüche erfüllt“, so Benz.
Firma kam entgegen
Das Unternehmen habe den Stapler generalüberholt und große Rabatte beim Kauf und für den Transport eingeräumt, hob er hervor. Die ganze Aktion sei „stressfrei“ verlaufen. Angesichts der knappen Haushaltslage seien die Bundesmittel sehr begrenzt. Deshalb danke das THW Schramberg für die großzügige Unterstützung, die auch den Stellenwert des THW unterstreiche.
Landrat Michel versicherte, das THW helfe den Bürgerinnen und Bürgern, den Unternehmen und der öffentlichen Hand. Da sei es nur folgerichtig, dass man auch dem THW und seinen Helfern helfe. Sie, wie Feuerwehr, Rotes Kreuz, Bergwacht und Polizei sorgten dafür, „dass wir ruhig schlafen können“. Dafür bräuchten sie aber auch vernünftiges Material.
Michel wies daraufhin, dass auch die Helfervereinigung des THW einen „ordentlichen Betrag“ geleistet habe. Insgesamt knapp 30.000 Euro kostete der Gabelstapler. Es sei also eine „Dreier-Koalition“ aus Sparkassenstiftung, Unternehmen und Helfervereinigung, die den Kaufpreis zusammengebracht habe. „Manchmal funktionieren also auch solche Koalitionen…“ scherzte er.
Mehr Stellenwert für Zivilschutz
Der Stapler vor Ort sei bei Katastropheneinsätzen wichtig, um beispielsweise schnell Behelfsbrücken auf- und abladen zu können. Angesichts häufigerer und heftigerer Wetterereignisse nehme die Sensibilität für den Zivil- und Katastrophenschutz in der Gesellschaft zu.
Auch Michel dankte Jonas Falb vom Hersteller Still für die Vermittlung. Wegen der schwachen Konjunktur sei der Markt für gebrauchte Stapler leergefegt.
Diesel-Hybridantrieb
Falb erläuterte, der „neue“ Stapler sei Baujahr 2016, aber praktisch wie neu. Es ist ein Diesel-Hybrid-Fahrzeug. Ein Dieselmotor treibt einen Generator. Dessen Strom wiederum den Elektromotor für den Stapler antreibt. Reine Dieselstapler seine heute kaum noch im Einsatz. In Firmen würden fast ausschließlich E-Gabelstapler verwendet. Für Außeneinsätze wie beim THW sei der Hybrid-Stapler aber genau das Richtige.
Nach dem obligatorischen Gruppenbild stießen die Spender und THWler in der „Garage“ auf die gelungene Aktion an.
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